Lebensraum Randecker Maar: Ein Fenster in das Mittelmiozäne Klimaoptimum

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.171.2015.221-236

Schlagworte:

Randecker Maar, Miozän, Rekonstruktion fossiler Lebensräume, Fossillagerstätte.

Abstract

Das Randecker Maar ist eine weltbekannte Fossillagerstätte am Nordrand der Schwäbischen Alb und birgt außergewöhnlich gut erhaltene Fossilien aus dem Kratersee und seiner Umgebung. Damit bietet es ein einmaliges Fenster in die Zeit des Mittelmiozänen Klimaoptimums, des letzten Zeitabschnitts mit thermophilen Pflanzen und Tieren in Zentraleuropa (Unter-/Mittelmiozän, Säugerzone MN5). Basierend auf einer paläoökologischen Auswertung von 363 Pflanzen- und Tier-Taxa sowie der geologischen Rahmenbedingungen kann der Lebensraum Randecker Maar folgendermaßen charakterisiert werden: (1) Artenarme profundale und pelagische Lebensräume mit teilweise laminierten Sedimenten (unter anderem bituminöser Dysodil). (2) Litorale Lebensräume mit einem schmalen Schilfgürtel und auf den Pflanzen lebenden Insekten und Napfschnecken. Zeitweise gab es Massenvorkommen bestimmter Insekten, Amphibien oder Fische. (3) Kraterränder und umgebendes Plateau waren charakterisiert durch subhumid- sklerophylle bis „mixed mesophytic“ Wälder. Aus den Fossilien des Randecker Maars lassen sich deutliche Paläoklima-Proxies ablesen.

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Veröffentlicht

2015-12-15