Mögliche Klimasignale in Jahresringen eines 1285 Jahre alten Küstenmammutbaums
DOI:
https://doi.org/10.26251/jhgfn.169.2013.229-234Schlagworte:
Küstenmammutbaum, Sequoia sempervirens, Baumringe, Klimawechsel, ENSOAbstract
Die Dauerausstellung des Staatlichen Museums für Naturkunde, Schloss Rosenstein, zeigt die Baumscheibe eines Küstenmammutbaums (Sequoia sempervirens) aus Humboldt County, Kalifornien, der im Jahr 1966 gefällt wurde und 1285 Baumringe aufweist. Die gemessene Dicke der einzelnen Ringe zeigt eine Abfolge mit deutlichen Dickevariationen, die als Ausdruck sich verändernder Umweltbedingungen gesehen werden können, z. B. Niederschlag und Nebel. Diese Faktoren werden vor Ort von Auftriebsströmungen (coastal upwelling) gesteuert, die von der El Nino-Southern Oscillation (ENSO) beeinflusst wird, welche wiederum von Variationen der Sonneneinstrahlung abhängt. Eine statistische Auswertung der Baumringserie gibt tatsächlich Hinweise auf Sonnenzyklen, welche indirekt das Baumwachstum beeinflusst haben dürften: Hale-Zyklus (21,9 Jahre), Gleissberg-Zyklus (88,6 Jahre) und De-Vries-Zyklus (209,8 Jahre). Diese Interpretationen müssen allerdings mit Vorsicht betrachtet werden, da sie auf den Daten einer einzigen Baumscheibe basieren. Eine definitive Abhängigkeit von Sonnenzyklen könnte nur anhand von Vergleichen mit anderen Baumscheiben aus derselben Region festgestellt werden.
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