Baumpilze in Kieselhölzern aus dem basalen Schilfsandstein des württembergischen Keupers (kmSt), Trias

Autor/innen

  • Siegfried Nikel

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.167.2011.111-162

Schlagworte:

Stuttgart Formation, Bühlerzell, Baumpilz, Pilzmyzel, Hyphen, Hyphenstrang, Rhizomorphen

Abstract

Aus dem basalen Schilfsandstein des württembergischen Keupers (Stuttgart- Formation, kmSt, Trias) liegen eingekieselte Stammfragmente vor (Nikel 1995, Nikel 2004, Nikel 2007: 113–121).

Die meisten Funde stammen aus der Umgebung von Bühlerzell und Kottspiel (Nordostwürttemberg). In dieser Gegend ist die Basis des Schilfsandsteins als Basiskonglomerat mit verschiedenen Komponenten entwickelt: aufgearbeitete, gerundete Schilfsandstein- und Mergelgerölle, Knochenrelikte von kleinen Wirbeltieren, Abdrücke von Schachtelhalmen (Equisetites arenaceus) und eingekieselte Stammfragmente.

Erste Untersuchungen der eingekieselten Hölzer ergeben Hinweise, dass die vielen Kieselhölzer in Schilfsandstein eingelagerte Treibhölzer und die Biosignaturen im Holz unbestimmbare Fremdstrukturen sind (Nikel 2007).

Eingehende Untersuchungen in den vergangenen Jahren führten zu dem Ergebnis, dass viele der Biosignaturen vegetative Teile von Baumpilzen sind, die durch Eisenhydroxide gelb, rot, grün und schwarz eingefärbt sind.

Beschrieben werden Biosignaturen von Pilzmyzel, Hyphenfäden, Hyphensträngen, Rhizomorphen und soweit belegbar, auch anhaftende Fruchtkörper.

Beschrieben werden des Weiteren feinste Lufthyphen (Ozonien), die in durch Fäulnis entstandenen Hohlräumen gewachsen und nun in wasserhellen Quarz eingeschlossen sind.

Die meist auffällige Farbe der Biosignaturen ermöglicht es, ohne technische Einfärbung, pilzrelevante Beobachtungen und spezifische Merkmale von Pilzausbreitung, Pilzinfizierung des Holzes und Zersetzungen durch Pilze im Holz aufzuzeigen.

Diskutiert wird der Erhalt von Mikrobenzellstrukturen (Bakterien und Pilze), die Entstehung der Sphärolithe, die Herkunft der Kieselsäure und die Einbettung der Treibhölzer in das Milieu eines Altarmrestsees der Schilfsandsteinzeit.

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Veröffentlicht

2011-12-15