Das Birkenseemoor im Schönbuch (Baden-Württemberg) – Flora und Vegetation des Moores

Abstract

Die vorliegende Arbeit dokumentiert die Flora und Vegetation des Birkenseemoores (Landkreis Böblingen, Baden-Württemberg) und zeigt auf, welche Vegetationsveränderungen in diesem Gebiet während der letzten 25 Jahren stattgefunden haben. Aktuell konnten im Birkenseemoor 96 Farn- und Blütenpflanzen nachgewiesen werden. 18 Moose werden ebenfalls aufgeführt. Von den 12 als gefährdet bzw. stark gefährdet eingestuften Arten wurde der überwiegende Teil in den 1980er Jahren ins Birkenseemoor ausgepflanzt. Die Pflanzengesellschaften des Untersuchungsgebietes werden anhand von Vegetationsaufnahmen beschrieben. Die erfassten Bestände lassen sich mangels Charakterarten lediglich als Basalgesellschaften bzw. ranglose Gesellschaften einstufen. Vier Gesellschaften werden unterschieden: die Juncus effusus-Agrostis canina-Basalgesellschaft, die Sphagnum palustre-Gesellschaft, die Molinia caerulea-Basalgesellschaft und die Polytrichum commune-Sphagnum magellanicum-Gesellschaft. In letzterer dominieren typische Hochmoorarten, in den drei anderen Gesellschaften herrschen dagegen Pflanzenarten des Feuchtgrünlands vor. Diese Zweiteilung des Birkenseemoores wird durch bodenökologische Parameter und ökologische Zeigerwerte bestätigt. Ein Vergleich der aktuell erstellten Vegetationskarte mit Daten aus den Jahren 1986 und 1999 wird vorgenommen. Hierbei zeigt sich, dass sich besonders die von Feuchtgrünland-Arten dominierten Flächen in den letzten Jahren floristisch stark verändert haben. Besonders auffällig ist die starke Ausbreitung von Juncus effusus und Agrostis canina. Die von Hochmoor-Arten beherrschten Flächen erfuhren bis 1999 eine deutliche Zunahme, sind seitdem jedoch ziemlich konstant geblieben. Als Ursache der Veränderungen in der Vegetation werden die Entwaldung durch Sturmereignisse und menschliche Eingriffe in den Wasserhaushalt des Gebiets angenommen.