Artenhilfsprogramm für die Pfingstnelke Dianthus gratianopolitanus im Regierungsbezirk Stuttgart

Autor/innen

  • Peter Banzhaf
  • Oswald Jäger
  • Ulrike Meisterhans

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.165.2009.073-115

Schlagworte:

Pfingstnelke, Dianthus gratianopolitanus, Artenschutz, Rückgangsursachen, Erhaltungsmaßnahmen, Geografische Isolation

Abstract

Die Pfingstnelke, Dianthus gratianopolitanus, zählt zu den gefährdeten Arten Baden-Württembergs und zeigt vor allem auf der Neckarseite der Schwäbischen Alb eine deutliche Rückgangstendenz. Hier muss sie als stark gefährdet eingestuft werden. Untersucht wurden die Bestände in den Landkreisen Esslingen und Göppingen, wo sie sich weitgehend auf die Felsgebiete um Geislingen a. d. St. und das Obere Lenninger Tal beschränken, zudem die Vorkommen im Landkreis Heidenheim.

Die Gefährdungssituation der Pfingstnelke, verbunden mit ihrer reliktischen Verbreitung und der geringen Ausbreitungsfähigkeit sowie der sehr großen Verantwortung Deutschlands (Bundesamt für Naturschutz 2006) und insbesondere auch Baden-Württembergs für diese Art, erfordern Schutzmaßnahmen zur Sicherung möglichst vieler bestehender Populationen.

Im Rahmen eines Artenschutzprogrammes Pfingstnelke wird nach den Rückgangsursachen gesucht, um wirkungsvolle – und wenn möglich nachhaltige – Maßnahmen zur Erhaltung dieser Art durchführen zu können. Das Entfernen von Gehölzen allein genügt in aller Regel nicht, da – zumindest soweit die Gehölzsukzession relativ weit fortgeschritten war – die krautige Konkurrenz stärker von solchen Maßnahmen zu profitieren scheint als die Pfingstnelke.

Offensichtliche Unterschiede in der Form der Blütenblätter der einzelnen Vorkommensgebiete legen die Vermutung nahe, dass die Vorkommensgebiete stark voneinander isoliert sind. Für diese Annahme spricht auch, dass eine erfolgreiche generative Vermehrung der Pfingstnelke nur äußerst selten zu beobachten war. Ein Steckbrief über die wesentlichen Standortfaktoren wird vorgestellt.

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Veröffentlicht

2009-12-15