Das merkwürdige System der Enz. Ihr Anschluss an den Neckar. Wohin floss sie vorher?

Autor/innen

  • Fritz Fezer

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.164.2008.061-106

Schlagworte:

Enz, Neckar, Schotter, Talformen, Talrichtungen, Ries-Ereignis

Abstract

Im ersten Teil werden einige naturwissenschaftliche Aspekte entlang des Laufs geschildert. Im zweiten wird versucht, die Entstehung zu gliedern. Hoch über dem Abschnitt Mühlacker–Bissingen war schon in der Kreidezeit ein größerer Fluss. Sein Ursprung wird in den Nordvogesen, seine Mündung im Meer bei Regensburg vermutet. Als im Eozän-Oligozän der Nordschwarzwald tektonisch aufkippte, entstanden die parallel nach Norden gerichteten Zuflüsse und überschütteten auf breiter Front das ältere Tal mit „Höhenschottern“, besonders mächtig an den Flanken. Die Uferwälle sperrten die Zuflüsse von Norden und Süden, die sich zu parallelen Talungen vereinigten. Nachdem ein Meteorit ins Ries eingeschlagen und riesige Gesteinsmassen ausgeschleudert hatte, sperrten diese den Ausgang des Urflusses und veranlassten die Enz nach Norden überzulaufen. Für 8 Mio. Jahre war sie der Oberlauf des Neckars. Erst als er sich 5– 20 m tief in das Hauptkonglomerat des Buntsandsteins und in den Oberen Muschelkalk eingeschnitten hatte, konnten sich die Talschleifen entwickeln. In der Nacheiszeit folgten dann die Wiesenmäander.

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Veröffentlicht

2008-12-15