Der Urangehalt der Nürtinger Heinrichsquelle
DOI:
https://doi.org/10.26251/jhgfn.164.2008.119-130Schlagworte:
Mineralwasser, Stubensandstein-Formation, UranAbstract
Der 80 m tiefe Brunnen der Nürtinger Heinrichsquelle erschließt in der Stubensandstein-Formation ein hochkonzentriertes, CO2-führendes Na-SO4-HCO3-Mineralwasser. Dieses wurde über Jahrzehnte als staatlich anerkanntes Heilwasser und später als therapeutisch wirksames Mineralwasser genutzt. Seine Genese wird insbesondere auf Kationenaustausch in Verbindung mit einer sehr hohen Verweilzeit des Wassers im Untergrund zurückgeführt. Im Jahr 2004 wurde ein hoher Gehalt des Mineralwassers an Uran von 0,47 mg/l und in der Kontrollanalyse von 0,42 mg/l bestimmt. Daraufhin wurde die Nutzung der Heinrichsquelle eingestellt.
Schwache bis mäßige Vererzungen durch Uran sind örtlich bis regional aus dem untersten Stubensandstein durch frühere Prospektionsarbeiten und aus bohrlochgeophysikalischen Messungen der Gamma-Strahlung bekannt. Daneben ist offensichtlich die hydrochemische Beschaffenheit des Mineralwassers der Heinrichquelle für die sehr hohe Lösung des Urans, sehr wahrscheinlich in komplexer Bindungsform, verantwortlich.
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