Untersuchungen zur Pflegesituation im Naturschutzgebiet „Beurener Heide“ bei Hechingen

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DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.161.2005.125-176

Schlagworte:

Beurener Heide, Wacholderheide, Halbtrockenrasen, Vergrasung, Versaumung, Verbuschung, Naturschutzgebiet

Abstract

Die „Beurener Heide“ bei Hechingen ist eines der bekanntesten Naturschutzgebiete in Südwestdeutschland und wird vor allem wegen seines Orchideenreichtums geschätzt und stark frequentiert. Anhand umfangreicher aktueller pflanzensoziologischer Studien und einem Vergleich mit historischen Befunden wird der Wandel dieser typischen Wacholderheidenlandschaft des Albtraufs mit ihren wechselfeuchten Halbtrockenrasen nachgezeichnet und die Pflegesituation diskutiert. Bezeichnend ist, dass die gefundenen Vegetationseinheiten durchweg kaum mehr einzelnen Assoziationen zugeordnet werden können, sondern eine starke Durchmischung der Gesellschaftsanteile zu einer homogeneren Einheit stattfindet. Der Umbau und die akute Gefährdung der Halbtrockenrasen lässt sich dabei durch Prozesse der Vergrasung, Verkrautung, Versaumung und Verbuschung erklären, die trotz oder gerade durch den enormen Pflegeaufwand beim Ersatz der Beweidung durch ein Mähregime aus naturschützerischer Sicht nicht genügend einer ungewollten Sukzession entgegenwirken können. Allgemeine Überlegungen zum Kulturlandschafts- und Prozessschutz im Naturschutz ergänzen die Vorschläge zu einer Rückkehr gezielter extensiver Beweidung und Landnutzung gerade auch in Naturschutzgebieten, um kleinsträumige Randeffekte zwischen verschiedenen Biotopeinheiten auch weiterhin zu gewährleisten, wie sie anhand eines historischen Luftbildes für das Untersuchungsgebiet belegt werden können.

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Veröffentlicht

2021-08-02 — aktualisiert am 2005-12-15

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