Vegetationskundliche Studien im Birkenseemoor südwestlich von Weil im Schönbuch

Autor/innen

  • Karl Otto Sauerbeck

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.158.2002.171-194

Schlagworte:

Birkenseemoor, Weil im Schönbuch, Betula pubescens, Vegetationskunde

Abstract

Der Birkensee liegt im Norden des Schönbuchs, und zwar in einem Plateaumoor auf dem Bromberg, zwischen Schaichhof und Goldersbachtal, auf vergleytem Boden. Das Moor, das sich an ihn anschließt, ist durch Missenbildung entstanden, sei es durch Waldweide oder durch Überhege in den Zeiten der jagdbegeisterten württembergischen Herzöge. Es hat ombrophilen Charakter. Ihren Namen verdanken See und Moor dem Umstand, daß die Moorbirke, Betula pubescens Ehrhart, in großer Zahl vorkommt und der Landschaft ein schwermütiges Gepräge gibt. Der Wanderer ist überrascht, außerhalb des Schwarzwaldes eine versumpfte Stelle auf einem Höhenrücken anzutreffen, wie er sie nur dem sauren Buntsandsteinboden in einem Gebiet mit hoher Niederschlagsmenge zugetraut hatte.

Seit Beginn der Untersuchungen (1979/80) wurden pflegerische Maßnahmen durchgeführt. Der Seeboden wurde vertieft, da der Naturschutz der Verlandung entgegenwirken wollte. Doch brachte das nicht nur Vorteile. Pflanzen, die auf periodisch trockenfallenden Grund angewiesen sind, lassen sich heute schwerer beobachten als früher. Das Moor wurde – wohl zum Zweck der Besucherlenkung – durch einen Pfad erschlossen, dadurch aber eben auch zerschnitten. Der See lag schon lange am Rand des Moors. Heute ist er von diesem durch eine trockene Zone am Ufer getrennt. Das Moor wird nicht mehr im gleichen Maße wie einst bei hohem Wasserstand vom überfließenden Naß zusätzlich berieselt. In dieser Arbeit soll daher unter anderem auch der frühere Zustand dokumentiert werden.

Downloads

Veröffentlicht

2002-12-15