Prähistorische Vorkommen von Hornmoosen (Anthocerotae) in Baden-Württemberg

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.160.2004.253-263

Schlagworte:

Hornmoose (Anthocerotae), Vegetationsgeschichte, Pollenanalyse, Baden-Württemberg

Abstract

Die Sporen der in Baden-Württemberg nachgewiesenen Hornmoose lassen sich dem Anthoceros punctatus-Typ (mit Anthoceros agrestis und A. punctatus im Gebiet) und dem Phaeoceros laevis-Typ (mit Phaeoceros carolinianus im Gebiet) zuordnen. Während bei ersteren die Oberfläche der trileten Sporen foveolat ist und grobe Echini aufweist, erkennt man auf den ebenfalls trileten Sporen von Phaeoceros carolinianus Gemmae.

Subfossile Sporen sind von den Hornmoosen in Südwestdeutschland von 165 m über NN (mittleres Neckarland) bis auf 678 m über NN (Baar) belegt. Bisher tauchten die Überreste von Phaeoceros carolinianus und Anthoceros agrestis erstmals in Sedimenten auf, die sich im Neolithikum bildeten. Schon damals scheinen bodenfeuchte, lehmige Ackerböden während der Brachezeit diesen Kryptogamen einen zusagenden Lebensraum geboten zu haben. Damit handelt es sich bei den Hornmoosen offensichtlich um Archäophyten.

Die jüngsten subfossilen Sporenfunde datieren derzeit in das 19. Jahrhundert. Seither finden die Hommoose wegen des fast völligen Verschwindens entsprechender Brachäcker nur noch wenige zusagende Wuchsorte.

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Veröffentlicht

2004-12-15