Algenfunde in Württemberg – Teil 6

Autor/innen

  • Hans Mattern

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.172.2016.013-054

Schlagworte:

Algen, Württemberg, Chlorococcales.

Abstract

Grünalgen – Chlorophyta i. e. S. 1. Teil (Chlorococcales im bisherigen Sinn, Tetrasporales und die von Ettl & Gärtner (1987) aufgestellte Ordnung Gloeodendrales)

Eine sehr gründliche, ausführliche Bearbeitung der Chlorococcales durch Komárek und Fott liegt in der Reihe „Das Phytoplankton des Süßwassers“ vor. Wie von den Verfassern betont, beschränkt sie sich nicht auf den Freiwasserbereich, sondern berücksichtigt diese Algengruppe umfassend, also von allen ihren Lebensräumen sowie weltweit. Gegenüber der Pascher’schen Süßwasserflora ergaben sich sehr starke Ausweitungen sowie zahlreiche Änderungen in der Namensgebung. Die neueren Bezeichnungen hat der Autor dieses Beitrags gegebenenfalls in der Artenliste den von den Findern überlieferten zugefügt. In jüngster Zeit erhielt der Begriff „Chlorococcales“ einen gänzlich veränderten Umfang; er wurde wesentlich enger gefasst. In dieser neuen Sicht haben ihn Ettl & Gärtner in der „Süßwasserflora von Mitteleuropa“ behandelt. Nur verhältnismäßig wenige Arten des hier vorliegenden Verzeichnisses sind darin enthalten. Gegebenenfalls werden hier auch die dortigen Namen genannt. Die fortführenden Bände der Süßwasserflora harren noch ihrer Erscheinung. Eine neue Bearbeitung des überwiegenden Teils der Chlorococcales im älteren Sinn und damit der meisten Arten der vorliegenden Zusammenstellung steht also noch aus. In den Aufsammlungen seit Kirchner (1880, 1888) sind die Chlorococcales im „klassischen“ Sinn verhältnismäßig stark vertreten, vor allem dank sehr artenreicher Gattungen wie Scenedesmus, Pediastrum und einiger anderer.

Müssen auch die Chlorococcales – teils als Einzelzellen, teils in Kolonien lebend – gegenüber den Zieralgen im ästhetischen Wettstreit insgesamt sehr zurücktreten, so vermögen doch nicht wenige mit ihren schönen Formen den „Mikroskopiker“ zu erfreuen. Ihre Lebensweise sei mit einem gekürzt wiedergegebenen Zitat aus Komárek & Fott (1983: 16ff) charakterisiert: „Der überwiegende Teil der Chlorokokkalalgen ist an Süßwasserbiotope gebunden, wo sie insbesondere in eutrophen und mesosaproben Gewässern allgemein verbreitet sind. Sie leben im Plankton, Metaphyton, Periphyton und im Benthos. Die meisten Arten sind nicht streng spezialisiert und wechseln leicht vom Litoral zum Plankton und umgekehrt. Für typische Plankter können nur wenige Arten gehalten werden. (…) Eine weit höhere Zahl von Chlorokokkalalgen können als fakultative Plankter bezeichnet werden (…). In Gewässern mit intensiver Fischzucht können diese Algen oft recht starke Vegetationsfärbung hervorrufen (…). Weniger kommen die Chlorokokkalalgen in aerischen Biotopen vor, an feuchten und überrieselten Felsen und an feuchtem Holz finden wir einige Arten (…). Nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Arten wächst im Meeres- oder Brackwasser.“

Wiederum sollen die Bilder nur dazu dienen, die Tabelle zu verlebendigen. Die Anordnung der Gattungen und Arten richtet sich nach dem Alphabet.

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Veröffentlicht

2016-12-15