Verbreitung und Habitatansprüche der Mohrenfalter-Arten Erebia medusa, Erebia aethiops und Erebia ligea (Lepidoptera: Satyrinae) in Baden-Württemberg

Autor/innen

  • Thomas Bamann

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.172.2016.149-203

Schlagworte:

Mohrenfalter, Erebia, Klimawandel, Landnutzung.

Abstract

Die Mohrenfalter-Arten Erebia medusa, E. aethiops und E. ligea waren in Baden-Württemberg ehemals weit verbreitet, mussten jedoch in den vergangenen Jahrzehnten empfindliche Arealeinbußen hinnehmen. Die Ursachen hierfür liegen in einer Kombination aus Lebensraumverlusten und sich verändernden klimatischen Rahmenbedingungen begründet. Alle drei Arten mussten ihre Vorkommen in warmen und atlantisch geprägten Regionen weitgehend aufgeben. Ursächlich hierfür ist ein Mangel an geeigneten Larvalhabitatstrukturen, einhergehend mit einer klimabedingten erhöhten Stenotopie der Arten in diesen Räumen. Schutzmaßnahmen müssen sich weitgehend auf die Mittelgebirgslagen Baden-Württembergs konzentrieren. Hier bestehen Zielkonflikte für den Schutz der auf Brachen und Versaumungsstadien in Halbtrockenrasen angewiesenen Offenlandart E. medusa. Es wird vorgeschlagen, für E. medusa und weitere Arten mesophiler Halbtrockenrasen und ihrer Brachen vor allem nicht-extreme Standorte an Nord- und Osthängen offenzuhalten bzw. wieder zu öffnen. Für das Artenpaar E. aethiops und E. ligea werden umfangreiche Maßnahmen empfohlen, die vor allem eine Öffnung der Wälder und die Schaffung magerer Wald-Offenland-Ökotone zum Ziel haben. Alle drei Arten sind in einer Neuauflage der Roten Liste gefährdeter Schmetterlingsarten Baden-Württembergs höher zu stufen und landesweit als stark gefährdet anzusehen.

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Veröffentlicht

2016-12-15