3D-Faziesmodelle des Oberen Muschelkalks

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.26251/jhgfn.175.2019.273-292

Schlagworte:

Oberer Muschelkalk, 3D Modellierung, Karbonatgestein, Sequenz-Stratigraphie, Trias.

Abstract

Die Ablagerungen des Oberen Muschelkalks (Mittlere Trias) bilden für Kohlenwasserstoff-Lagerstätten ein hervorragendes Aufschluss-Analogbeispiel im Labormaßstab. Sie ermöglichen innerhalb eines gut begrenzten bio- und sequenzstratigraphischen Rahmens eine detaillierte sedimentologische Analyse im Mikro- bis Beckenmaßstab. Dieser Artikel stellt, basierend auf einer detaillierten Fazies-Analyse, 1D-Sequenz-Stratigraphie und deren Korrelation, integrierte 3D-Faziesmodelle des Oberen Muschelkalks vor. Die Untersuchungen umfassen Aufschlüsse und Bohrkerne im südlichen Teil des Germanischen Beckens, welches in Luxemburg, Ostfrankreich, der Nordschweiz und in Südwestdeutschland aufgeschlossen ist. Der Obere Muschelkalk umfasst 21 Lithofaziestypen (LFT), die in acht verschiedene Lithofaziesassoziationen (LFA) gruppiert werden können. Ein sequenzstratigraphisches Rahmenwerk wurde für den Oberen Muschelkalk erstellt. Es umfasst die übergeordnete Depositional Sequence sowie untergeordnet 7 Cycle-Sets und 23 Cycles. Regionale 2D-Korrelationen zusammen mit der Biostratigraphie zeigen die zeitliche und räumliche Verteilung von Reservoir-Körpern und die morphologische Varianz der 1D-Zyklen innerhalb der Karbonatrampe. Sequenzstratigraphische Korrelationen orthogonal zur Paläo-Küstenlinie weisen subtile sigmoidale Geometrien auf, die auf „Pseudo-Layercake“-System hinweisen. Integrierte 3D-Faziesmodelle des östlichen Beckenrandes zeigen das landwärts gerichtete Retrogradieren der Faziesgürtel mit isolierten Shoals in der transgressiven Hemisequenz und das beckenwärts gerichtete Progradieren von Faziesgürteln mit gut verbundenen großen Shoals innerhalb der regressiven Hemisequenz.

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Veröffentlicht

2019-12-15